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Parken am Ernst-Reuter-Platz

Direkt am Ernst-Reu­ter-Platz waren die Park­plät­ze knapp, sehr knapp. Im Umkreis von fünf Kilo­me­tern gab es nicht einen. So kam es mir jeden­falls vor, als ich nach etwa 20 Minu­ten end­lich einen Park­platz gefun­den hat­te, den ich aller­dings nicht nahm, weil ich zum Ernst-Reu­ter-Platz dann noch zwei Sta­tio­nen mit der U‑Bahn hät­te fah­ren müs­sen. Das geht bes­ser, dach­te ich, und fuhr wie­der in Rich­tung Ernst-Reu­ter-Platz. So rich­tig bes­ser ging es aber nicht, denn direkt am Ernst-Reu­ter-Platz waren die Park­plät­ze knapp, sehr knapp. Im Umkreis von 10 Kilo­me­tern gab es nicht einen. So kam es mir jeden­falls vor, als ich nach etwa 40 Minu­ten end­li­chen einen Park­platz gefun­den hat­te, von dem ich nur noch vier Sta­tio­nen mit der U‑Bahn bis zum Ernst-Reu­ter-Platz hät­te fah­ren müs­sen. Das geht noch bes­ser, dach­te ich, und fuhr wie­der nach Hau­se. Doch sogleich klin­gel­te das Mobil­te­le­fon. Eine Kol­le­gin war dran und sag­te, dass alle Dru­cker nicht dru­cken, wann das Pro­blem denn beho­ben wer­de und ob ich schon am Arbeits­platz sei? “Ähm, ich bin fast da”, sag­te ich. “So gut wie um die Ecke. Ich muss nur noch einen Park­platz fin­den.” Ich fuhr wie­der zum Ernst-Reu­ter-Platz. Irgend­wie muss doch was gehen, dach­te ich, aber es war wie ver­hext. Am Ernst-Reu­ter-Platz waren die Park­plät­ze knapp, sehr knapp. Im Umkreis von 15 Kilo­me­tern gab es nicht einen. So kam es mir jeden­falls vor, als ich dann doch plötz­lich, es war ver­rückt, kaum zu glau­ben, als ich dann end­lich einen ein­zel­nen frei­en Park­platz in der lan­gen Rei­he par­ken­der Autos am Salz­ufer fand, nur fünf Minu­ten zu Fuß vom Ernst-Reu­ter-Platz ent­fernt. Heu­re­ka! Zuerst woll­te mir noch jemand den Park­platz strei­tig machen. Wäh­rend ich mich anschick­te, rück­wärts in die Park­lü­cke zu fah­ren, ver­such­te er gleich­zei­tig von hin­ten hin­ein­zu­kom­men. Als ich aber die Schei­be run­ter ließ und ihm mei­ne Knar­re zeig­te, ließ er es blei­ben und fuhr davon. (Mei­ne Knar­re ist die­sem Fall mein Gesichts­aus­druck, den ich auch auf­set­ze, wenn jemand zu mir ins Büro kommt und sagt, dass er sei­nen Lap­top im Semi­nar­raum sound­so nicht mit dem Bea­mer ver­bin­den kön­ne, dass es irgend­wie nicht funk­tio­nie­re, ob ich mal hel­fen kön­ne). Ich hat­te mei­nen Park­platz. Hur­ra! Auf zum Arbeits­platz, die Dru­cker zum Lau­fen brin­gen. Am Abend fand ich am Schei­ben­wi­scher einen Zet­tel vom Ordnungsamt.Es stand eine Uhr­zeit drauf: 11.45 Uhr. Es stand eine Adres­se drauf: Salz­ufer sound­so. Es stand ein Preis drauf: 20 Euro. Und es stand drauf: Tat­be­stand – ver­bots­wid­rig Par­ken auf dem Geh­weg. Pri­ma!, dach­te ich, alles rich­tig gemacht. Ich hat­te ver­bots­wid­rig gehan­delt, also gegen das Ver­bot ver­sto­ßen, auf dem Geh­weg zu par­ken, also alles kor­rekt. Ein wenig merk­wür­dig war es mir ja vor­ge­kom­men, dass ich, um in mei­ne Park­lü­cke zu gelan­gen, einen leich­ten Bord­stein hin­auf hat­te fah­ren müs­sen. Aber so hat­ten es alle gemacht, und das Ord­nungs­amt höchst­per­sön­lich hat mir bestä­tigt, dass das ver­bots­wid­rig war. Mit einer Beloh­nung von 20 Euro. Die 20 Euro waren natür­lich nicht mehr am Schei­ben­wi­scher. Hat jemand geklaut.

Tags: Parkplatz, Arbeit

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