Betrachten wir einmal das Passwort „Negerkuss2017!“.
Es erfüllt alle notwendigen Bedingungen, die ein Passwort in typischen Office-Umgebungen erfüllen muss, um seitens der Prüfalgorithmen als sicher zu gelten: Mindestlänge 10 Zeichen, es enthält Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und dazu noch ein Sonderzeichen. Allerdings ist das Passwort politisch nicht korrekt. Eigentlich müsste es lauten: „Schokokuss2017!“.
Wie ist zu verfahren? Darf man nun politisch inkorrekte Begriffe in Passwörtern verwenden?
Sofern die Passwörter geheim bleiben, spielt es wohl keine Rolle. Jeder muss mit sich selbst ausmachen, was vertretbar ist und was nicht.
Wenn du allerdings ein für dich selbst nicht vertretbares Passwort wählst, hast du damit ein Passwort, das automatisch eine weitere Forderung erfüllt, die an Passwörter gestellt wird – nämlich, dass sie niemandem verraten werden.
Nicht selten werden Passwörter unter Kollegen mal eben ausgetauscht, weil der eine in den Urlaub geht und der andere derweil dessen E‑Mail checken will, oder der Admin fragt dich: „Gib mir mal eben dein Passwort, dann kann ich dein Profil schnell einrichten.“
Mit einem geeigneten Passwort schweigst du – egal, wer fragt. Nimm einfach ein Passwort wie „IchBinSchwulAberSagEsKeinem_69“ oder „AufderWeihnachtsfeier2017willichKatjaficken!“, oder stell dir vor, welch Genugtuung es dir bereiten könnte, wenn du in einer Besprechung mit dem Chef deinen Laptop aufklappst und dich mit dem Passwort „MeinChefIst1RiesenGroßesArschloch!!!“ anmeldest. Du weißt, dass er jeden Tastenanschlag hört, vielleicht bewundert er dich sogar, dass du ein so langes Passwort hast, während er selbst schon Schwierigkeiten hat, sich etwas wie „Schokokuss2017!“ zu merken.
Gönn dir ruhig etwas Freude mit deinen Passwörtern, politisch korrekt müssen sie nicht sein, wenn du alles für dich behältst.
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