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Weniger Parkplätze am Schloßpark in Pankow

Am Schloß­park in Pan­kow haben sie die Zahl der Park­plät­ze hal­biert. Die gan­ze Stra­ße ent­lang, begin­nend an der Ossiez­ky­stra­ße bis zum Ende hin, darf auf einer Sei­te nicht mehr geparkt wer­den, dort ste­hen jetzt Hal­te­ver­bots­schil­der, Hal­te­ver­bot Mon­tag bis Frei­tag von 7 bis 17 Uhr. War­um, das weiß ich nicht. Mein Nach­bar sagt, das sei, damit die LKWs mit Tem­po 70 dort ent­lang bret­tern kön­nen. Er meint es nicht ernst, denn die Stra­ße ist eine Sack­gas­se, sie endet am Hin­ter­ein­gang vom Schwimm­bad Pankow.
Im letz­ten Jahr gab es schon mal ein Hal­te­ver­bot auf einer Sei­te für zwei Mona­te, Mon­tag bis Frei­tag von 7 bis 17 Uhr. Damals hat­ten sie tem­po­rä­re Hal­te­ver­bots­schil­der auf­ge­stellt, und damals hat­ten sie Zet­tel an die Hal­te­ver­bots­schil­der und in die Haus­flu­re der Häu­ser gehängt. Auf den Zet­teln stand etwa: Lie­be Anwoh­ner, damit die LKW für die Bau­ar­bei­ten im Schwimm­bad Pan­kow pro­blem­los Zufahrt haben, ist in der Zeit von dann bis dann am Schloß­park auf einer Sei­te Hal­te­ver­bot. Wir bit­ten um Ihr Verständnis.
Ich weiß nicht mehr, von wem die­se Zet­tel waren, ob von der Ges­obau oder wem ande­res. Ich weiß aber noch, daß ich dort nie eine LKW habe fah­ren sehen, etwa ein Schwer­trans­port, der den Flü­gel für ein Wind­rad ins Schwimm­bad bringt, mir sind nicht ein­mal Bau­ar­bei­ten im Schwimm­bad auf­ge­fal­len. Dage­gen jagen immer mal wie­der Poli­zei­au­tos mit Tem­po 70 und Blau­licht durch die Stra­ße, um im Schwimm­bad einer Prü­ge­lei oder Mes­ser­ste­che­rei Ein­halt zu gebie­ten, aber eben kei­ne LKW.
Jetzt haben sie kei­ne tem­po­rä­ren Hal­te­ver­bots­schil­der auf­ge­stellt, statt­des­sen sind es fest im Boden ver­an­ker­te, und nir­gends sind Zet­tel zu fin­den, auf denen steht, war­um. Das Hal­te­ver­bot ist nun ein­fach da, es ist gege­ben, die Zahl der Park­plät­ze halbiert.
Ich habe schon an einem son­ni­gen Mon­tag­nach­mit­tag ein Poli­zei­au­to im Schrit­tem­po durch die Stra­ße fah­ren sehen, und neben­her lief ein Poli­zist, der jedem im Hal­te­ver­bot gepark­ten Auto einen Zet­tel hin­ter die Schei­ben­wi­scher klemmte.
Man könn­te glau­ben, das Hal­te­ver­bot die­ne allein dem Zweck, Geld ein­zu­strei­chen, denn das Hal­te­ver­bot ergibt kei­nen augen­schein­li­chen Sinn in die­ser eigent­lich nur von Anwoh­nern befah­re­nen Stra­ße am Ran­de des Schloßparks.
Ob das Hal­te­ver­bot hel­fen soll, Ber­lin auto­frei und am Ende CO2-neu­tral zu machen, ver­mag ich nicht zu beur­tei­len. Wer abends nur einen Park­platz bekom­men hat, wo am nächs­ten Mor­gen von 7 bis 17 Uhr Hal­te­ver­bot ist, wird sich am nächs­ten Mor­gen nicht sagen: heu­te laß ich das Auto mal ste­hen und fah­re mit den Öffent­li­chen zur Abreit. Anders­rum dage­gen den­ken viel­leicht jene, die auf der guten Sei­te am Schloß­park einen Park­platz erwischt haben: Ich hab so einen schö­nen Park­platz, wenn ich heu­te mit dem Auto zur Arbeit fah­re, krie­ge ich den Park­platz am Abend nie zurück. Ich fah­re heu­te lie­ber mit den Öffentlichen.
Mit den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln kommt man aus Pan­kow der­zeit aber nicht beson­ders gut fort. Ob die Stra­ßen­bau­ar­bei­ten an der Ecke Brei­te Ber­li­ner Stra­ße jemals fer­tig wer­den, und falls sie fer­tig wer­den, ob dann zwei Wochen spä­ter nicht erneut gebaut wird, ist unklar.

Aber auch ohne Bau­ar­bei­ten sind die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel nicht die bes­te Wahl.
Vom Schloß­park bis zur Schu­le mei­nes Kin­des in Wei­ßen­see brau­che ich mit dem Auto rund 15 Minu­ten. Mit den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln dage­gen dau­ert es rund 40 Minu­ten oder mehr, denn ich muß 10 Minu­ten bis zum Bus lau­fen, der Bus fährt 20 Minu­ten, und dann muß ich noch 5 Minu­ten von der Ziel­hal­te­stel­le bis zur Schu­le lau­fen, das sind bereits 35 Minu­ten. Dazu kommt noch die Zeit, die ich auf den Bus war­ten muß, was häu­fig 10 Minu­ten oder mehr sind, je nach­dem, wie viel Ver­spä­tung der Bus hat, und je nach Bau­stel­len­la­ge kön­nen es auch mal 20 Minu­ten Ver­spä­tung wer­den, dann kann die Fahr­zeit auch schon 50 Minu­ten bis zu einer Stun­de betragen.
Damit die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel gegen­über dem Auto attrak­ti­ver wer­den, könn­te tat­säch­lich eine Ver­rin­ge­rung der Park­plät­ze in der gesam­ten Stadt helfen.
Ich ste­he nun auch immer vor der Fra­ge, ob ich das Kind mit dem Auto von der Schu­le abho­le und damit mei­nen schö­nen Park­platz am Schloß­park auf­ge­be, denn, um einen neu­en Park­platz zu fin­den, wer­de ich sicher 10 Minu­ten durchs Vier­tel kreu­zen und dann noch 10 Minu­ten vom end­lich gefun­de­nen Park­platz bis nach Hau­se lau­fen, womit mein zeit­li­cher Vor­teil gegen­über den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln schmilzt.
Aller­dings hiel­te ich es vom Ansatz her bes­ser, die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel abso­lut bes­ser zu machen, anstatt sie nur rela­tiv gegen­über dem Auto zu ver­bes­sern, indem man das Auto als Ver­kehrs­mit­tel, zum Bei­spiel durch Park­platz­re­duk­ti­on, nur verschlechtert.
Aber viel­leicht arbei­ten sie dar­an und die Stra­ßen­bahn kann, wenn die Bau­ar­bei­ten an der Ecke Brei­te Ber­li­ner Stra­ße been­det sind, mit Tem­po 70 dort um die Kur­ve brettern.

Tags: Parkplatz, Auto, Umwelt, Berlin, Bus, Straßenbahn, öffentliche Verkehrsmittel, Halteverbot

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