Um es vorweg zu nehmen, es liegt an den Röcken.
Kürzlich habe ich einer Kiste, die jemand mit Spielzeug zum Verschenken gefüllt auf die Straße gestellt hat, fünf Superheld*innen entnommen, darunter drei männliche und zwei weibliche Figuren. Die männlichen Figuren lassen sich in alle erdenklichen Posen biegen – gehend, rennend, springend, und selbst ein extremer Spagat ist möglich.
Die Superheldinnen dagegen sind nicht so beweglich wie ihre männlichen Kollegen. Man kann zwar ihre Arme frei in alle Richtungen drehen, doch bei den Beinen ist die Bewegungsfreiheit stark beschränkt. Die Oberschenkel sitzen fast unbeweglich am Körper, wodurch die Superheldinnen die Knie nicht heben können und ein Spagat nicht weiter als über ein V hinausgeht. Sie sehen dennoch sehr cool aus.
Wenn wir aber unsere kindliche Phantasie in Bewegung bringen und die Superheld*innen gegeneinander kämpfen lassen, sind die männlichen Figuren klar im Vorteil. Redman kann mit einem eleganten Kick seinen Kontrahenten niederstrecken.
Der Superheldin Pinkwoman gelingt solch ein Kick dagegen nicht. Da ihre Oberschenkel nahezu unbeweglich sind, kann sie einen gezielten Fußtritt nur ausführen, indem sie ihren gesamten Körper so ausrichtet, daß der Oberschenkel in Zielrichtung weist, und dann den Fuß vorschnellen läßt. Allerdings erreicht sie damit ihren Gegner nicht, und es sieht sehr albern aus.
Um herauszufinden, was die Ursache ist, habe ich die Figuren genau untersucht, den Frauen unter die Röcke geschaut und festgestellt, daß sie sich anatomisch nicht von den Männern unterscheiden, sie also durchaus in der Lage wären, die Beine genauso breit wie die Männer machen zu machen. Doch die steifen Röcke hindern sie daran.
Damit nährt dieses Spielzeug das Klischee einer schwachen Frau und intensiviert es sogar, indem es das Bild in die Domäne der Superheld*innen projiziert.
Dieses Spielzeug is nicht zu empfehlen.
4 Kommentare
Hendrik Albrecht
Ich scheiss mir in die Hos*In. Wie kann man eine Sprache so kapputpolitisieren. Ganz schlecht performanced, schlecht gefeatchered, ungeheuer stranche. Kein wunder, daß sich die Nägel*Innen nicht mehr hämmer*Innen lassen.
Hendrik@Hendrik-Albrecht.de
Hendrik Albrecht
Fährt einer in der Straßenbahn und guckt aus dem Fenster. Er denkt laut "Mensch die vielen Wildschweine neuerdings in der Stadt". "Die müssen unbedingt geschützt werden" antwortet der neben ihm. "wieso denn das?". "Ich bin Veganer und Apotheker. Ich werde ein Schild vor die Tür stellen". Mmmmmm". "Komm rein du wilde Sau, heute OVOGRUNZAR nur 14,99".
Jens Grauhof
Ach, Hendrik. Überfordert Dich genderneutrale Sprache? Oder hast Du Angst, dass Dir etwas weggenommen wird? Ist das generische Maskulinum Dir so wichtig, dass Du Dich hier lächerlich und zur Wurst machst?
Ist Dein schlechtes Deutsch Absicht? So wie das Gendern von nicht genderfähigen Gegenständen? Die Hose zur Hos*in machen. Findest Du das witzig? Oder eine Nägel*in. Ha! Was hätten wir in den 90ern gelacht und großzügig einen Fünfer in die Chauvi-Kasse geworfen.
Aber stell Dir vor: nicht alle Menschen sind so ewig Gestrig wie Du. Es gibt ältere Menschen als Dich, die verstehen, warum es wichtig ist, das Sprache inklusiv ist.
Oder wenn es Dir nur darum geht, dass das Gender-* wegfällt. Warum nicht mal die nächsten 1000 Jahre nur noch das generische Femininum? Meine lieben Damen, wie gefällt Ihnen das? Die Herren sind selbstverständlich auch mit angesprochen, wir wollen uns nur das Doppeln von Begriffen sparen...
Hermann Reichert
Lieber Jens,
Leute, die Genus und Sexus nicht unterscheiden können, sollten Nachhilfestunden nehmen und nicht andere korrigieren wollen.
Ich habe schon mal als Putzfrau gearbeitet. Das hat mit meiner Geschlechtlichkeit nichts zu tun. Außerdem kenne ich den Unterschied zwischen einem Zimmermann (Plural: Zimmerleute) und einer Zimmerfrau, die durchaus auch männlich sein kann. Das spielt für den Job nicht die geringste Rolle.
Diese Diskussion ist nur ein weiteres Beispiel für Leute, die als Opfer von irgendetwas posieren, um für sich Vorteile herauszuholen.
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