Nun, da die RKI-Protokolle ungeschwärzt öffentlich sind, wissen wir, daß die Pandemie der Ungeimpften keine Pandemie der Ungeimpften war, sondern die “Pandemie der Ungeimpften” nur ein politischer Schlachtbegriff, um die Ungeimpften als Übeltäter darzustellen, sie der Lockdowns schuldig zu machen und zum unsolidarischen Abschaum der Gesellschaft zu erklären.
Eigentlich wußten wir das damals schon, und jetzt haben wir es dazu als PDF.
Vielleicht wußten es damals nicht alle, viele haben es nur vermutet, und manche meinten sicher ernsthaft, die Pandemie sei eine Pandemie der Ungeimpften. Ich weiß nicht, ob Uli zu jenen gehörte, Uli war derjenige, der im August 21 meine Impfung “organisiert” hatte. Eigentlich wollte ich mich gar nicht impfen lassen, und ich hätte es ohne Ulis Aktionismus eventuell nicht getan. In dem Falle hätte ich dienstags nicht mehr bei der Lesung auftreten können, denn ab September sollte 2G gelten. Am Ende war es eine Mischung aus beidem, nämlich weiter bei der Lesung auftreten zu wollen und Ulis Aktionismus, daß ich mich impfen ließ.
Uli fand es bekloppt, daß ich keine Impfung wollte, er meinte, ich informierte mich aus den falschen Quellen, sagte etwas von YouTube-Uni und Telegram, dabei hatte ich gar keine YouTube-Uni besucht und trieb mich nicht auf Telegram rum, ich hatte die selben Quellen wie er, nur zog ich andere Schlüsse.
Natürlich hatte ich auch rumgeschwurbelt, Ende 21, als es hieß, die Auto- und Laptophersteller konnten nicht liefern, weil Chips fehlten, sagte ich: Ist doch klar, die Chips werden für die Impfung gebraucht, daher der Chipmangel. Das hatte ich aber nicht aus Telegram, sondern mir selbst ausgedacht.
Viele in meinem Umfeld hatten sich impfen lassen, ganz früh, als erste, Anfang 21, sie hatten sich durch Tricks Termine erschlichen, die eigentlich nur den Hochrisikogruppen, den älteren Menschen zugestanden hätten. Ich war anders drauf. Ich sagte: Kein Bock, ich will nicht, und das hatte Gründe, nämlich ein Bauchgefühl, einfach nur ein Bauchgefühl, irgendwas stimmte nicht.
Es fing damit an, daß eine hochmoderne, hochwirksame Impfung versprochen wurde, dennoch die Geimpften Reihenweise an Corona erkrankten. Man stellte also fest, daß die Impfung, wenn sie denn überhaupt wirkte, nicht besonders lang wirkte und begann über so genannte Boosterimpfungen zu diskutieren. Dazu hieß es nun, Geimpfte steckten sich zwar an, hätten dafür einen milderen Verlauf, was aber auch nicht recht zutreffen wollte, wonach als nächstes Argument für die Impfung kam, daß man andere damit schütze. Das schien mir am wenigsten plausibel, eine Impfung, die mich selbst nicht schützt, aber andere. Sicher ist das theoretisch möglich, wahrscheinlicher sollte doch eine Mischung aus allem sein, sie schützt ein klein wenig mich selbst, ein klein wenig die anderen, und mit Glück habe ich einen milden Verlauf oder auch nicht. Man hätte hier die Pascalsche Wette spielen können, einfach glauben, daß die Impfung wirkt, ob sie tatsächlich wirkt, ist egal, Wetteinsatz ist nur ein kleiner Piks, genauso wie man sich bedenkenlos ein Glas Globuli reinschütten könnte, wenn da, im Gegensatz zu Globuli, der Piks nicht Nebenwirkungen haben könnte.
In der damaligen Zeit hättest du “Nebenwirkungen” nicht aussprechen können, du wärst grade mal bis “Nebenw” gekommen, und sie hätten dich als Querdulli, Reichsbürger und Rechtsextremisten gelesen. Es war so gut wie unmöglich, brauchbare Informationen über Nebenwirkungen zu bekommen, für die Maserninpfung dagegen war es ganz leicht, da wurde die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen mit eins zu einer Million angegeben, bei der Coronaimpfung erfuhr man, sie habe überhaupt keine Nebenwirkungen, oder in sehr sehr seltenen Fällen könnte es zu Komplikatiönchen kommen, an anderer Stelle hieß es, eins zu Hunderttausend, was zehn mal schlechter als die Masernimpfung wäre, oder eins zu 5000, wobei die 5000 irgendeiner rechtsextremen Publikation zugeschrieben wurde und deshalb als falsch galt. Es gab also keine brauchbaren Zahlen, was schlicht daran lag, daß niemand sie kannte. Die Impfung war neu, nicht erprobt, Experten sagten dieses, Experten sagten jenes, Studien zeigen dies oder das, und hauptsächlich die Politiker erklärten, die Impfung habe im Prinzip überhaupt keine Nebenwirkungen.
Ich beteiligte mich nicht groß an Diskussionen, ich sagte höchstens, daß ich keinen Bock habe, mich impfen zu lassen, akzeptier es einfach, ist doch meine Sache. Mehr hab ich nicht gesagt, ich war nicht auf Corona-Protesten, habe nicht gerufen “Frieden, Freiheit, keine Diktatur”, ich war der unauffällige Impfunwillige, der sich dann irgendwann hat impfen lassen, um Ruhe zu haben.
Ich bin mir sicher, sehr viele haben so gedacht und gehandelt wie ich.
Als ich mich im August 21 impfen ließ, war es noch recht ruhig um die Ungeimpften. Die große Hetze ging erst im Oktober los, nach den Bundestagswahlen, nachdem sich die Regierungskoalition gebildet hatte, als wäre ein Schalter umgelegt worden, plötzlich war die Impfpflicht wieder auf dem Tisch. Es war beeindruckend, mit welchem Getöse und welcher Einhelligkeit die Presse, Fernsehen, Radio und vor allem Politiker auf die Ungeimpften einschlugen. “Die Tyrannei der Ungeimpften”, hieß es da und “Zuerst einmal müssen wir eine klare Botschaft an die Ungeimpften senden: Ihr seid jetzt raus aus dem gesellschaftlichen Leben” oder “Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen” und “Ungeimpfte dürfen nicht als Minderheit die Mehrheit terrorisieren”, “Wir werden sie jagen!”, und dann natürlich der unbeschreibliche Kommentar in den Tagesthemen, wo man nach dem ersten Satz am liebsten die Mattscheibe eingetreten hätte: “Na herzlichen dank an alle Ungeimpften. Dank euch droht der nächste Winter im Lockdown.”
Was war da passiert? Man hätte fast glauben können, daß die Chips in den bereits Geimpften aktiviert worden waren und nun alle mit Haß und Hetze auf die Ungeimpften los jagten.
Aber was sollte das Ziel dieser Hetze sein? Daß sich alle impfen? Daß die Pandemie beendet wird? War es ein Kriterium für ein Ende der Pandemie, daß alle geimpft sind? Konnte eine Pandemie nicht auch mit Ungeimpften beendet werden? Hatten die überhaupt ein Ziel, außer alle zu impfen?
Im Dezember 21 wußten es doch eigentlich alle schon, viele vermuteten es, die Pandemie war zu Ende, Delta ging rum, Omikron kam, du mußtest nur die Ohren aufsperren in der U‑Bahn, auf der Straße, du konntest endlos viel Gespräche auffangen, sie erzählten sich, Corona gehabt zu haben, ihr Nachbar habe es zur Stunde, die ganze WG sei betroffen, aber davon lasse sich niemand die Laune verderben, man gehe trotzdem am Wochenende zur Party.
Die Pandemie war zu Ende, und Politiker redeten wie besessen davon, alle impfen und boostern zu wollen. Die Impfung schien zum Zweck ihrer selbst geworden zu sein.
Ende Januar 22 wechselte ich dann wieder ins Lager der Ungeimpften. Meine Johnson-und-Johnson-Impfung war von einem Tag auf den anderen für ungültig erklärt worden, die Impfung, von der mir einst versprochen wurde, sie sei höchst wirksam und biete jahrelangen Schutz, sie war nichts mehr Wert, ich war ungeimpft, auf dem Papier, denn eigentlich war ich geimpft, ich war kein echter Ungeimpfter, kein Bioungeimpfter, ich war nur ein Impfpaßungeimpfter.
Um wieder geimpft zu sein, hätte ich mir eine mRNA-Impfung geben lassen müssen und eine zweite mRNA-Impfung und einen Booster, um ohne Test in Veranstaltungen reinzudürfen.
Was sollte das? Warum wurde meine Impfung einfach für ungültig erklärt? Ich versuchte mich in unseren Gesundheitsminister hineinzuversetzen und kam zu merkwürdigen Ergebnissen. Einzig plausibel schien, daß zu viel Impfstoff bestellt wurde, der nur weg sollte.
Ich bemühte mich nicht um eine mRNA-Impfung, ich blieb ungeimpft, wenn auch nur impfpaßungeimpft. Bei 2G schummelte ich mich irgendwie durch, bis die Pandemie dann zunächst durch den Einmarsch der Rußen in die Ukraine beendet wurde, und etwas später gab es kein 2G, 2G+ und 3G mehr. Die Pandemie war offiziell vorbei.
Im März 22 wurde im Bundestag noch die Debatte um die Impfpflicht geführt, wo mir schien, daß niemand wußte, was das Ziel eigentlich sein sollte. Alle impfen? Warum? Herdenimmunität, um das Virus vollständig auszurotten? Nach allen Daten, die ich finden konnte, Effenizfaktor und Reproduktionszahlen des Coronavirus, wäre eine Herdenimmunität erst bei einer Impfquote von 130% zu erreichen gewesen. Vielleicht habe ich falsch gerechnet, und jene Bundestagsabgeordnete, die sich so vehement für eine Impfpflicht einsetzten, konnten das besser als ich. Letztendlich wurde eine allgemeine Impfpflicht nicht beschlossen.
Wie schlimm war das denn nun alles? Ich selbst kenne keine Ungeimpften, die an ihrer Coronainfektion besonders gelitten hätten, und ich kenne keine Geimpften, die irgendwelche Impfschäden davon getragen haben (außer Frau Stokowski). Das ist aber alles nur anekdotische Evidenz. Glaubt mir also nichts!
Lest einfach die RKI-Protokolle, wenn ihr wollt!
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