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Die Fake 100

Viel­leicht haben ja eini­ge die Sen­dung gese­hen, “Die 100, was Deutsch­land bewegt”, wo die Fra­ge geklärt wer­den soll­te, ob die AfD ein Pro­blem (für unse­re Demo­kra­tie) sei. Es waren 100 Leu­te im Stu­dio, 100 “ganz nor­ma­le” Leu­te aus dem Volk, die sich zu bestimm­ten The­sen posi­tio­nie­ren soll­ten, indem sie sich auf beleuch­te­te Fel­der stell­ten, ähn­lich wie bei 1, 2 oder 3 mit Plopp heißt Stop, also Kin­der­fern­se­hen mit Erwach­se­nen für Erwach­se­ne zur Sen­de­zeit der Erwachsenen.
Ich hab die Sen­dung nicht gese­hen, die Ein­schalt­quo­te soll bei mäßi­gen 2,3 Mil­li­on gele­gen haben, und ohne die Berich­te über die Sen­dung hät­te ich sie wohl nie­mals wahrgenommen.
In den Berich­ten hieß es, daß die meis­ten der 100 Mit­spie­ler gar kei­ne nor­ma­len Leu­te aus dem vom Volk sei­en, son­dern Schau­spie­ler, Lai­en­dar­stel­ler, gecas­te­te Kom­par­sen, SPD-Polit­ker, Poli­ti­ker der Grü­nen oder der Par­tei DIE PAR­TEI, was in den Bauch­bin­den aller­dings ver­schwie­gen wur­de, und das war Anlaß für mich, die Sen­dung ein­mal anzusehen.
Zu Beginn der Sen­dung wur­de gefragt, ob die AfD ein Pro­blem sei, also das, was die Sen­dung auch zum The­ma hat­te, und 63 der Mit­spie­ler ent­schie­den sich dafür, sie ist ein Pro­blem, und 37 dage­gen, sie ist kein Problem.
Danach folg­ten Argu­men­te, die dafür oder dage­gen spre­chen soll­ten, daß die AfD ein Pro­blem sei.
Das ers­te Argu­ment dafür, daß die AfD kein Pro­blem sei, war: Man dür­fe nicht 30% der Wäh­ler aus­gren­zen, wo sich 50 der Mit­spie­ler dafür ent­schie­den, und 42 dage­gen waren, also es Ok fan­den, 30% der Wäh­ler aus­zu­gren­zen. Der Rest wuß­te es wohl nicht so genau.
Und dann kam Che­cker Tobi, der ein Argu­ment gegen die AfD lie­fern soll­te und mit aus­ge­wähl­ten und sorg­fäl­tig anein­an­der­ge­reih­ten Zita­ten von AfD-Poli­ti­kern zeig­te, daß die AfD ras­sis­tisch und men­schen­ver­ach­tend ist: “Unser vor­han­de­ner Wohn­raum ist zuerst für Ein­hei­mi­sche da.”, “Die jun­gen Män­ner gehö­ren zurück in ihre Hei­mat. Ende der Durch­sa­ge”, “Wir müs­sen den Aus­tausch unse­rer Bevöl­ke­rung been­den”, “Es gehört mehr dazu, Deut­scher zu sein, als ein­fach nur ne Staats­bür­ger­ur­kun­de in der Hand zu haben”, “Sol­che Men­schen müs­sen wir selbst­ver­ständ­lich ent­sor­gen”, “Wenn wir kom­men, dann wird auf­ge­räumt, dann wird ausgemistet”.
Nach die­sen Zita­ten muß­te selbst dem letz­ten Dep­pen und dümms­ten Pro­test­wäh­ler klar wer­den, daß die AfD, sobald sie an der Macht ist, einen Groß­teil der Bevöl­ke­rung mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, Aus­län­der und Men­schen mit ande­rer Haut­far­be in Vieh­wag­gons zusam­men­pfer­chen und in lan­gen Güter­zü­gen außer Lan­des schaf­fen wird.
Vie­le Mit­spie­ler guck­ten betre­ten zu Boden und schüt­tel­ten den Kopf.
Doch Che­cker Tobi setz­te noch einen drauf, und das ist es, war­um ich mich über­haupt über die Sen­dung hier aus­las­se, Che­cker Tobi zeig­te ein Video­spiel der Jun­gen Alter­na­ti­ve, ein men­schen­ver­ach­ten­des Video­spiel, bei dem drei glei­che Sym­bo­le wie Regen­bo­gen­fah­ne, schwar­ze Men­schen oder Las­ten­fahr­rä­der in eine Rei­he geklickt wer­den müs­sen, und dann ver­schwin­den die, und man sam­melt Punkte.
Als er das Spiel vor­führ­te, dach­te ich, ich trau mei­nen Ohren nicht, das Spiel, das sich Deutschlandretter24 nennt, war mit ast­rei­ner C64-Musik unter­legt. Wer hät­te gedacht, daß in solch einer Sen­dung C64-Sounds erklin­gen wür­den? Wer hät­te gedacht, daß die Pro­gram­mie­rer der Jun­gen Alter­na­ti­ve sich im Jah­re 2024 der Musik eines C64 bedie­nen wür­den? Ich hab jetzt einen Ohr­wurm davon, tol­le Musik.
Nach die­sen Argu­men­ten soll­ten die Teil­neh­mer abstim­men, ob die AfD ras­sis­tisch und aus­gren­zend ist. Es ent­schie­den sich 3% dage­gen und 96% dafür.
In der Sen­dung kamen noch wei­te­re Argu­men­te dafür oder dage­gen, daß die AfD ein Pro­blem sei. Eines dafür, daß sie kein Pro­blem sei, war ein Haus aus über­gro­ßen Lego­stei­nen, das die Mit­spie­ler zusam­men­bau­en muß­ten, wobei jeder Lego­stein für etwas stand wie Bun­te Gesell­schaft, Wenig Arbeits­lo­se, Euro­päi­sche Uni­on, 75 Jah­re Grund­ge­setz, Ver­fas­sungs­ge­richt und mehr. Am Ende bekam das Haus als Dach die Demo­kra­tie aufgesetzt.
Ich glau­be, mit die­sem Lego­haus der Demo­kra­tie soll­te gezeigt wer­den, daß die AfD kein Pro­blem sei, da man sie gege­be­nen­falls ver­bie­ten könne.
Am Ende soll­ten die Teil­neh­mer noch ein­mal über die Anfangs­fra­ge abstim­men, also, ob die AfD ein Pro­blem sei, und es ent­schie­den sich 28 dage­gen und 68 dafür.
Die Zahl der Spie­ler, die ein Pro­blem in der AfD sahen, hat sich also im Ver­lauf der Sen­dung von 63 auf 68 erhöht.

[Update: 27.9.2024]
Die Domain deutschlandretter24.fun scheint ver­schwun­den zu sein. Daher kann nur noch eine archi­vier­te Ver­si­on auf­ge­ru­fen werden.

Tags: C64, Wahlen, Fernsehen, Demokratie

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