Häufig gestellte Fragen zum Surfpoeten-Wahlcomputer 2005
Warum? Was soll das?
Der relativ bekannte Wahlomat hat in den bisherigen Versionen unserer Auffassung nach große Mängel. Zum einen ist die Auswahl an Parteien viel zu gering, so dass man der Neutralität des Wahlomats bzw. dessen Berechtigung eine Entscheidungshilfe zur Bundestagswahl zu sein, ernsthaft anzweifeln muss, zum anderen sind bei der Auswahl der Thesen für uns wirklich wichtige Themen außer Acht gelassen worden.
Deshalb dachten wir: Wir brauchen eine Alternative zum Wahlomat, die mehr Parteien und bessere Fragen hat.
Ist denn euer Wahlomat neutral?
Nein.
Natürlich haben wir versucht, die Standpunkte der einzelnen Parteien genauestens zu ermitteln. Dazu haben wir deren Programme analysiert, Interviews ausgewertet und diverse Recherchen betrieben. Zusätzlich haben wir mit den Parteien Kontakt aufgenommen und sie direkt zu ungeklärten Dingen befragt. Manche haben geantwort, manche nicht, manche haben sehr verschlüsselt geantwortet.
Letztendlich sind die zur Berechnung der Zukunft Deutschlands verwendeten Parteistandpunkte so festgelegt, wie wir die Parteien einschätzen. Ausserdem werden bei völlig ungeklärten Fragen statistische Methoden zur Bewertung herangezogen.
Mit dem Wahlcomputer bildest du dir also unsere Meinung.
Wo komme ich zu eurem Wahlomat?
Klick hier: unser Wahlomat
Ist ja verrückt. Bei mir ist eine Partei rausgekommen, von der ich noch nie was gehört habe.
Macht nichts. Du wirst trotzdem CDU oder SPD wählen, vielleicht auch Grüne, FDP oder die PDS, die jetzt Linkspartei heißt.
Warum werde ich trotzdem CDU,SPD,FDP,Grüne oder PDS wählen?
Weil du glaubst, deine Stimme zu verschenken, wenn du etwas anderes wählst.
Was soll eigentlich die Frage, ob Hundehaltung in Ballungszentren verboten sein soll? Dafür setzt sich doch sowieso keine Partei ein.
Stimmt. Die Frage ist eher zufällig reingerutscht, weil Robert Weber auf dem Weg zur Kneipe, wo wir uns die Fragen ausgedacht haben, in Hundescheiße getreten ist.
Das sind ja mehr Parteien als Fragen da sind. In so einem Fall machen doch die Fragen kaum einen sinn.
Blödsin! Stell dir vor, du hast nur eine Partei und 1000 Fragen.
Was passiert, wenn ich mir per Zufall eine Partei aussuchen lasse und sie wähle?
Dann wählst du diese Partei, sonst passiert nichts.
Wenn aber alle Wähler sich zufällig für irgendeine Partei entscheiden würden, dürfte die Stimmenverteilung recht gleichmäß ausfallen, und ab 21 Parteien scheitern alle an der 5%-Hürde. Allerdings kommen noch die Direktkandidaten in den Bundestag, und eine Partei darf unabhängig von der 5%-Hürde in den Bundestag einziehen, wenn sie wenigsten drei Direktmandate gewonnen hat.
Was bedeuten die Zahlen, wenn ich mir alle Parteien danach sortiert, wie gut sie zu mir passen, auflisten lasse?
Die Zahlen beschreiben sozusagen wie negativ eine Partei zu deiner Sichtweise steht. Ein Wert von 0 ist das absolut Beste, was eine Partei erreichen kann. In diesem Fall fährt die Partei voll deine Linie. Der theoretisch schlechteste Wert ist -2.0. Bei diesem Wert ist die Partei zu deinen Vorstellungen völlig konträr.
Warum vertritt eine Partei mit einer Wahrscheinlichkeit von nur etwa eins zu zweiundzwanzig Billionen exakt meine Interessen?
Eigentlich ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer.
Die Wahrscheinlichkeit von eins zu zweiundzwanzig Billionen ergibt sich nur aus der stark vereinfachten Sicht, dass dein Glück allein von 28 Fragen abhängt, auf die es jeweils drei Antwortenmöglichkeiten gibt. Das macht 3 hoch 28 Antwortmöglichkeiten, also 22876792000000. Du müsstest aus etwas mahr als zweiundzwanzig Billionen unterschiedlichen Parteien auswählen können, um eine zu finden, die genauso denkt wie du.
Jetzt kannst du dir leicht ausrechnen, wie gering die Wahrscheinlichkeit wird, wenn du 100 wichtige Fragen und 5 Antwortmöglichkeiten hast, was der Realität vielleicht etwas näher kommt.
Aber es gibt doch keine zweiundzwanzig Billionen Parteien, sondern höchstens 30 oder 40!
Deshalb ist zu vermuten, dass es keine einzige Partei gibt, die wirklich genau deine Interessen verfolgt. Möglicherweise gibt es nicht mal eine Partei, die genau die Interessen eines einzigen Bürgers vertritt, denn es gibt nur etwa 80 Millionen, deren Zahl verglichen mit der Zahl der Antwortmöglichkeiten noch recht gering ausfällt.
Bei der Bundestagswahl hast du nur die Möglichkeit, das geringste Übel für dich zu wählen, also die Partei, die dich am wenigsten nicht vertritt.
Wollt ihr damit das Mehrparteiensystem in Frage stellen?
Ja.
Kann ich rgendwo statistische Auswertungen eures Wahlcomputers sehen?
Ja. Benutz folgende Links:
Bundestagswahl 2005 - Erste Ergebnisse
Surfpoeten Wahlcomputer - Einzelauswertung der Fragen